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Sauerland

Sauerland: auch Plan B kann richtig Urlaub sein

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Eigentlich wären wir jetzt in (beliebigen Ort einsetzen)… so fangen in diesem Jahr die allermeisten Urlaubsgeschichten an. Wir sind ja nicht die großen Planer, deswegen hatten wir uns für die freie Woche zwischen Familienfeier und Feuerwehrausflug gar nichts vorgenommen. Das Ende vom Lied? Sauerland!

Als nämlich sowohl die Feier als auch der Ausflug aus bekannten Gründen abgesagt wurden, hatten wir plötzlich doch einen Plan – besser gesagt eine Einladung. Zum Motorradfahren. Im Sauerland bei meiner Schwester und ihrem Freund, der dort wirklich jeden Stein mit Namen kennt. Die Mopeds bekamen einen Garagenplatz, wir ein gemütliches Gästezimmer und beim abendlichen Grillen auf der Terrasse fühlten wir uns echt wie im Urlaub. Danke nochmal an Michaela und Fabian für diese entspannte Woche mit bester kulinarischer Versorgung – habe ich schon gesagt, dass meine Schwester hervorragend kocht und die leckersten Kuchen backt? – und persönlichem Tourguide.

Grüner wird’s nicht

Michaela und Fabian holen uns Sonntags mit dem Motorrad bei meinen Eltern im Siegerland ab und ich freue mich echt auf ein paar Tage in meinem alten Motorradrevier. Bis Finnentrop darf ich dann auch vorausfahren, ab da übernimmt Fabian und ich schalte in den Genießermodus. Völlig zu Recht gilt das Sauerland als „Land der tausend Berge“, die vielen Wiesen, Felder, Kühe und Traktoren hat glaub ich noch keiner gezählt. Vorherrschende Farbe: Grün in allen Schattierungen, dazu blauer Himmel und das eine oder andere gelbe Getreidefeld und die Idylle ist perfekt.

Die nächsten Tage führt uns Fabian auf kleinen und kleinsten Wegen durch seine Heimat, den märkischen Kreis, aber auch ins Hochsauerland, ins Wittgensteiner Bergland und auf den Kahlen Asten. Eine Talsperrentour mit Abstecher ins Bergische Land rundet unsere Urlaubswoche ab.

Fachwerk und Schiefer in Siegerland, Sauerland und Co.

Reich verzierte Fachwerkhäuser verbindet glaub ich jeder mit Siegerland, Sauerland und Umgebung. Weniger bekannt, aber ebenso typisch ist die Verkleidung der Häuser mit schwarzem Schiefer. Zumindest auf der „Wetterseite“ kommt das robuste Material häufig zum Einsatz. Ich hätte auf den Dörfern gefühlt jedes zweite Haus fotografieren können, hier mal ein paar Beispiele:

Auf dem Kahlen Asten

Früher als Kind habe ich nie verstanden, warum der mit 842 Metern zweithöchste Berg in Nordrhein-Westfalen „Kahler Asten“ heißt, denn er war bis fast zum Gipfel dicht bewaldet. Seit 2007 der Orkan Kyrill über die Region tobte und schwere Schäden anrichtete, macht der Berg seinem Namen nun alle Ehre und man genießt als Besucher des Aussichtsturms, der Wetterwarte oder auch nur des Restaurants freien Blick bis weit ins Land. Wir gönnen uns Kaffee und Kuchen auf der Terrasse und erfreuen uns am strahlenden Sonnenschein und dem angenehm kühlen Wind.

Talsperrentour ins Bergische

Wer je mit dem Motorrad im Sauerland war, kennt natürlich Biggesee und Möhnesee mit den bekannten Bikertreffpunkten. Die sparen wir uns heute, denn Fabian führt uns kurvig und abwechslungsreich an vielen kleineren Talsperren und Seen vorbei, die weniger bekannt und damit auch weniger befahren sind. Wald, Wiesen und kleine Sträßchen inklusive. Der Kontrast dazu: Das im 14. Jahrhundert erbaute Wasserschloss Neuenhof im Elspetal bei Lüdenscheid. Ja, die Sauerländer können auch Kulturgut.

Windkraft – ein Riesenthema im Sauerland

Das Sauerland eignet sich von der Topografie her bestens für die Nutzung von Windkraft. Aber wie überall, wird das Thema vor allem dann kontrovers diskutiert, wenn Windräder quasi vor der eigenen Haustüre aufgestellt werden. Im Wald nahe Neuenrade entstehen gerade sechs neue Windräder und es ist schon spannend, sich das mal aus der Nähe anzuschauen. Deswegen haben wir die Motorräder mal stehen lassen und stattdessen die Wanderschuhe ausgepackt.

Warum in die Ferne schweifen…

… wenn das Gute so nahe liegt? Wir haben unsere Woche im Sauerland jedenfalls total genossen, auf dem Hin- und Rückweg noch Station bei unseren Eltern gemacht und fanden es richtig toll, mal wieder so total entschleunigt Motorrad zu fahren. Klar fehlt bei so einem Urlaub natürlich das Unbekannte und als fremde Kultur kann man die Sauerländer trotz teilweise seltsamer Trinkgewohnheiten auch nicht bezeichnen, aber auch das Bekannte hat seinen Reiz. Manchmal ist weniger vielleicht nicht mehr, aber auf jeden Fall genug, um Spaß zu haben und den Alltagstrott hinter sich zu lassen.

Zum Schluss noch ein paar Bilder für all diejenigen, die bis jetzt noch nicht genug haben von grünen Wiesen, Wäldern und kleinen Straßen:

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