Heute war der erste Tag dieses langen Osterwochenendes, wo unsere Zeit und das Wetter mal zusammengepasst haben. Die Mopeds scharren eh schon seit Tagen mit den Hufen, also nix wie Garage auf und los. Es ist zwar kälter als die Tage vorher, aber zumindest mal trocken und sogar ab und an ein wenig sonnig. Ich mag die schwäbische Tradition der Osterbrunnen total gerne, also fahren wir Richtung Berglen, wo es fast in jedem Dorf einen gibt. Soweit die Theorie.
Hößlinswart ist unser erstes Ziel – überraschenderweise präsentiert sich der 2015 noch wunderschön geschmückte Brunnen in diesem Jahr wenig österlich, also total ei-frei und kahl. Dafür begegnen uns in dem kleinen Dorf jede Menge Mopedfahrer. Wir sind also nicht die einzigen, die den trockenen Tag auf zwei Rädern genießen.
Zwei Dörfer weiter in Oppelsbohm gibt es ganz sicher einen Osterbrunnen – die dortigen Landfrauen haben ihn schon stolz auf Facebook gepostet. Ralf bekommt also den Auftrag, einen schönen Weg dorthin zu finden. Schließlich hat er jahrelang in der Nähe gewohnt, kennt sich also bestens aus. Auf direktem Weg wären es vielleicht fünf Kilometer nach Oppelsbohm, für uns sind es mindestens zwanzig. Kurvige Landstraßen, verwinkelte Ortsdurchfahren und der eine oder andere Feldweg bringen jede Menge Spaß und führen uns letztendlich auch zum Osterbrunnen.
Nach den obligatorischen Fotos wissen wir nicht so recht, in welche Richtung weiter, und so tut Ralf das, was er immer tut, wenn wir schon mal in der Gegend sind. Er lenkt die TDM schnurstracks Richtung Ebnisee. Auch hier ist es heute viel kahler als sonst – die hohen Bäume rechts und links der Straße wurden wohl über den Winter abgeholzt und so hat man vom Kiosk aus absolut freien Blick zum See. Ungewohnt, aber gar nicht so schlecht.
Zum Aufwärmen gönnen wir uns Kaffee, rote Wurst und Marmorkuchen, dann geht es weiter über Welzheim, Alfdorf, am Kloster Lorch vorbei ins Remstal runter und auf der anderen Seite den Rechberg wieder hoch. Die nächste Stunde fahren wir glaube ich sämtliche Steigen auf dieser Seite. Es geht immer wieder ins Remstal runter, den Berg wieder hoch, durch ein Dorf und das gleiche Spiel von vorn.
In Schorndorf ist nochmal Pause angesagt. Wir genießen ein zweites Mal Kaffee und Kuchen – diesmal bei herrlichstem Sonnenschein auf dem Marktplatz. Das völlig unerwartete Highlight: ein riesiger Osterbrunnen, der perfekt in die malerische Fachwerkkulisse passt.
Festlich geschmückter Osterbrunnen vor malerischer Fachwerkkulisse.
Satt und glücklich geht es im gleichen Stil weiter. In Winterbach wieder links hoch und meine Lieblings-Aussichts-Weinbergskehren in Schnait wieder runter. Aichelberg hoch, Strümpfelbach runter. Ich freue mich schon darauf, in Stetten wieder hochzufahren Richtung Esslingen-Jägerhaus, aber plötzlich hat Ralf keine Lust mehr auf das Hoch und Runter und so sind die letzten Kilometer nach Hause unspektakulär, aber dafür schön sonnig und in Stuttgart auch wieder etwas wärmer.
Alles in allem eine wunderschöne Bummel-Osterbrunnen-Sonntagstour auf einen Ostermontag.